Aktienarten – einfach erklärt

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Aktien stellen Unternehmensanteile dar, mit deren Erwerb Du Miteigentümer eines Unternehmens wirst. Es existieren eine Reihe von Aktienarten, die sich hinsichtlich ihrer Übertragbarkeit, den Rechten der Aktionäre und der Beteiligungsart am Grundkapital unterscheiden. Welche Aktienarten es gibt und wie sie sich voneinander unterscheiden, erfährst Du in diesem Blog.

Inhaberaktien und Namensaktien

Hier werden die Aktien nach ihrer Übertragbarkeit unterschieden.

Die Inhaberaktie hat den Vorteil der leichten Übertragbarkeit. Sie ist auf einen anonymen Inhaber ausgestellt und der Inhaber ist nicht bekannt. Daher lässt sie sich schnell und unkompliziert verkaufen, was sie zu der am Finanzmarkt am weitesten verbreiteten Aktie macht.

Bei Namensaktien muss sich der Inhaber namentlich im Aktienregister registrieren. Das Unternehmen kennt so den Aktionär und kann mit ihm auch außerhalb der Hauptversammlungen in Kontakt treten. Namensaktien haben den Charakter eines Orderpapiers.

Eine Sonderform der Namensaktie stellt die vinkulierte Namensaktie dar. Sie wird ebenfalls in das Aktienbuch eingetragen. Die Übertragung kann nur mit Zustimmung der AG erfolgen und kann auch von dieser abgelehnt werden. Diese Aktienform kann einen Schutz vor feindlichen Übernahmen bieten.

Nennwertaktien und Stückaktien

Diese werden durch die Kapitalbeteiligung unterschieden.

Nennwertaktien haben einen festgelegten Geldbetrag, der die Höhe des Anteils einer AG bestimmt. Der Eigentumsanteil stellt die Summe der gehaltenen Nennwerte dividiert durch das Grundkapital der AG dar.

Stückaktien stehen für einen bestimmten Anteil des Grundkapitals. Der Wert der Aktie resultiert aus dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage an der Börse.

Stammaktie und Vorzugsaktie

In diesem Fall erfolgt die Unterscheidung nach dem Stimmrecht.

In Stammaktien wird von den Anlegern vorzugsweise investiert. Sie repräsentieren das Eigentum an einem bestimmten Teil des Unternehmens. Sie gewähren den Aktionären grundsätzlich das Recht auf den Erhalt von Dividenden, das Stimmrecht bei der Hauptversammlung und den Informationsanspruch über Unternehmensaktivitäten. Die Rechte aller Aktionäre sind grundsätzlich gleich. Bei Auflösung der AG behalten die Aktionäre das Recht, eine Verzinsung proportional zum Wert des verbleibenden Vermögens zu fordern.

Vorzugsaktien werden auch als „Golden Stocks“ bezeichnet. Sie beinhalten zwar kein Stimmrecht, bieten den Aktionären aber dafür gewissen Privilegien. Sie können eine höhere Dividende erhalten oder bekommen im Falle der Insolvenz einen höheren Restwert ausbezahlt. Für das Unternehmen beinhalten Vorzugsaktien den Vorteil, Kapital zu erhalten, ohne dass eine bestehende Verteilung des Stimmrechts angetastet werden muss.

Junge und alte Aktien

Hier wird danach unterschieden, ob es die Aktien vor oder nach der Kapitalerhöhung gab.

Bei Kapitalbedarf kann ein Unternehmen eine Erhöhung des Kapitals vornehmen. Es werden in diesem Fall neue bzw. junge Aktien ausgegeben, um an mehr Kapital zu gelangen.

Alte Aktien gab es bereits vor dieser Kapitalerhöhung. Die Inhaber dieser alten Aktien erhalten als Ausgleich für die Kapitalerhöhung Bezugsrechte. Dabei bleibt es ihnen überlassen, ob sie damit junge Aktien erwerben oder sie an der Börse verkaufen.

FAQ zu Aktienarten:

Welche Aktienarten gibt es?

Aktien lassen sich in Inhaber-, Namens- und vinkulierte Namensaktien sowie Nennwert- und Stückaktien und in Stamm- und Vorzugsaktien sowie junge und alte Aktien einteilen.

Wie erfolgt der Handel mit Aktien?

Hier musst Du einen Broker, den Du in der Regel bei Deiner Bank findest, miteinbeziehen.

Resultieren aus allen Aktien die gleichen Rechte?

Nein, je nach Aktienart stehen Dir unterschiedliche Rechte zu. Näheres dazu erfährst Du im Blog.

Wo liegt der Unterschied zwischen jungen und alten Aktien?

Der Unterschied liegt im Zeitpunkt der Ausgabe vor und nach der Kapitalerhöhung. Diese nehmen Unternehmen vor, um neues Kapital zu erhalten, um dieses für Tilgungen oder Investitionen zu nutzen. Alte Aktien wurden vor, neue nach der Kapitalerhöhung ausgegeben.

Es gibt eine Reihe von Aktienarten, die sich hinsichtlich ihrer Übertragbarkeit, der Kapitalbeteiligung, des Stimmrechts sowie des Ausgabezeitpunkts unterscheiden. Alle bieten Vor- und Nachteile. Informiere Dich vor dem Erwerb bei Deinem Broker, welche Kriterien für Dich wichtig sind und entscheide Dich dann für die Aktienform, die Dich am meisten anspricht.

Quellen