Leitzins

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Der Leitzins bezeichnet denjenigen Zinswert, den die zuständige Zentralbank stetig festlegt. Im Falle Deutschlands legt die Europäische Zentralbank (EZB) den wichtigsten Leitzins im Zuge ihrer Geldpolitik fest. Die Zentralbanken legen diese Zinsen einseitig fest, sodass sie ein wichtiges Instrument in der Geldpolitik darstellen und durch Hebung oder Senkung zum zentralen Werkzeug im Umgang mit der Inflation werden.

Zinssatz für das Hauptrefinanzierungsgeschäft

Dies ist der wichtigste Leitzins innerhalb der EU. Er gibt den Zinssatz an, zu dem sich die Geschäftsbanken Notenbankgeld beschaffen oder solches anlegen können.

Zinssenkungen wirken dabei eher wachstumsfördernd und preissteigernd.
Zinserhöhungen hingegen hemmen das wirtschaftliche Wachstum und die Preissteigerungen. Das liegt daran, dass im ersten Fall die Kredite für Investoren günstiger werden und im zweiten Fall teurer.

Mithilfe der Festlegung des Leitzinses versucht eine Zentralbank, das Preisniveau innerhalb ihres Zuständigkeitsbereiches stabil zu halten. So hat die EZB beispielsweise ein angestrebtes Inflationsziel von 2%. Ist dieses in Gefahr, was in verschiedenen Krisenszenarien schnell passieren kann, ist die Anhebung oder Senkung der Leitzinsen meist ein wirksames Mittel, um effektiv auf die Inflation einzuwirken. So ist seit Beginn des Krieges in der Ukraine und den daraus resultierenden Folgekrisen weltweit zu beobachten, dass die EZB oder die Amerikanische Zentralbank nebst weiteren Zentralbanken immer wieder die jeweiligen Leitzinsen anheben, um der stetig wachsenden Inflation etwas entgegenzuhalten.