Netflix Aktie Analyse

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Netflix ist die beliebteste Streamingplattform der Welt. Das Unternehmen galt lange als Vorreiter der Streaming-Branche. Genoss deshalb lange die Vorteile des First Movers. In den letzten Jahren brachten jedoch Konkurrenten wie Disney, Amazon, Apple oder Paramount ähnliche Streamingplattformen auf den Markt. Netflix verliert Marktanteile. Kann sich das Unternehmen gegen die große Konkurrenz behaupten?

Geschichte

Die Geschichte von Netflix begann 1997. Reed Hastings und Marc Randolph verliehen DVDs über das Internet. Entgegen dem damaligen Standard wurden die DVDs per Post zum Kunden gesendet. Bisher mussten Filme in einer Videothek ausgeliehen werden.

1999 führte Netflix ihr erstes Abo ein. Kunden konnten erstmals beliebig viele Filme ausleihen. Die DVDs wurden nach wie vor per Post verschickt.

2002 erfolgte dann bereits der Börsengang. Der IPO Preis pro Aktie belief sich auf 1 USD. Mit dem neuen Kapital begann Netflix damit, eine Streamingplattform aufzubauen.

2007 konnten erstmals Filme über das Internet gestreamt werden. Die Kunden mussten nicht mehr auf die Post warten. Filme konnten immer und überall angesehen werden. In den folgenden Jahren expandierte Netflix in neue Länder. 2012 nutzen bereits 25 Millionen Menschen Netflix.

2013 stellte Netflix die ersten eigenen Serien vor. Orange is the New Black, House of Cards und Hemlock Grove legten die Grundsteine für eine neue Ära. Ein Jahr später expandierte Netflix nach Europa.

Heute hat Netflix über 200 Mio. Nutzer. Das Unternehmen ist der bekannteste Streamingdienst der Welt. Serien wie Stranger Things, Squid Game oder Haus des Geldes begeistern Millionen von Zuschauern auf der ganzen Welt.

Management

Der aktuelle CEO ist Reed Hastings. Der Gründer führte seinen Konzern bis heute sehr erfolgreich. Keiner kennt das Unternehmen besser als er. Er gilt als sehr Arbeitnehmerfreundlich. Mitarbeiter entscheiden selber, wann und wo sie arbeiten. Hauptsache, die Arbeit wird erledigt. Durch diese Arbeitsbedingungen zieht Netflix die besten Talente an.

Aktionärsstruktur

• Vanguard: 7,6 %
• BlackRock: 6,6 %
• Capital Research: 5,8 %
• Reed Hastings: 1,7 %

Große Vermögensverwalter halten einen Großteil der Aktien. Vanguard und BlackRock investieren für ihre Kunden in Netflix. Häufig, um einen bestimmten Index abbilden zu können. Die Investmentgesellschaft Capital Research hält ebenfalls eine große. Aktienposition.

Der Gründer hält kaum noch Aktien seines Unternehmens. Für uns als Aktionäre wäre es wünschenswert, wenn seine Aktienposition größer wäre. Durch den kleinen Anteil hat Reed Hastings nicht mehr so viel Stimmrechte.

Branche

Video Streaming on demand

Der Branchenumsatz liegt bei 72,3 Mrd. USD. Zu den größten Playern der Branche gehören wenig überraschend Netflix, Prime Video und Disney+. In den letzten Jahren musste Netflix einen großen Teil seines Marktes an die beiden abgeben.

Die Kundenbindung ist schwierig. Kunden abonnieren die Streamingdienstleister oft so lange, wie sie eine Serie sehen möchten. Danach gehen die Kunden zum nächsten Streaming Dienstleister mit den besten Serien.

Aktuell befindet sich die Branche in der Krise. Aber nicht, weil die Nachfrage nachlässt. Im Gegenteil. Online-Streaming wird immer beliebter. Die Krise haben die Streamingdienstleister selbst ausgelöst.

Die starke Konkurrenz drückt die Marge. Unternehmen wollen um jeden Preis die Konkurrenz ausstechen und nehmen dafür hohe Verluste in Kauf. Als Kunde profitieren wir dadurch mit günstigen Preisen.

Wer hat die besten Filme und Serien? Diese Frage wird für Kunden entscheidend sein. Da alle Plattformen ein gutes Angebot haben, lässt sich die Frage nicht beantworten. In Zukunft könnte es möglich sein, dass Kunden mehr als ein Abo abschließen, um alle Filme und Serien sehen zu können.

Geschäftsmodell

Netflix produziert eigene Filme und Serien. Um die Videothek weiter zu vergrößern, kauft das Unternehmen zusätzlich Filmlizenzen. Die Videos können auf mehreren Geräten gleichzeitig wiedergegeben werden.

Durch ein Abo erhält der Nutzer Zugriff auf die Plattform. Diese umfasste 2020 unglaubliche 36000h Videomaterial. Um alle Inhalte zu sehen, bräuchte man mehr als vier Jahre. Mittlerweile dürfte die Zahl noch einmal deutlich darüber liegen.

Häufig teilen sich Nutzer einen Netflix Account. Bisher duldet Netflix dieses Verhalten. Dadurch gehen dem Konzern Umsätze in Milliardenhöhe verloren. Für Netflix ergibt sich daraus in Zukunft eine spannende Gelegenheit, die Umsätze noch einmal stark zu erhöhen. Durch die bereits besprochenen Preiskämpfe ist allerdings unklar, ob die Kunden dann den Anbieter wechseln würden.

Netflix mit Werbung. Was lange Zeit für unmöglich galt, wurde 2022 Wirklichkeit. Netflix brachte ein Werbe-Abo auf den Markt. Nutzer können für 5 Euro im Monat Netflix nutzten. Während den Serien erscheint wie im klassischen Fernsehen auch Werbung. Mit dem besonderen Unterschied, dass diese personalisiert werden kann. Es bleibt abzuwarten, wie gut das Abo bei den Nutzern ankommt.

Werbeumsätze als Wachstumstreiber. Personalisierte Werbung ist teuer, da der Kunde wahrscheinlicher mit der Werbung interagiert. Mit dem neusten Abo dringt Netflix in die Werbebranche ein und baut damit einen ganz neuen Kundenstamm auf: Geschäftskunden. Für Netflix sind Werbeeinnahmen damit ein logischer Schritt.

Fazit

Vor Netflix liegen schwierige Jahre. Das Unternehmen hatte lange Zeit eine monopolähnliche Marktstellung. Musste diese jedoch die große Konkurrenz aufgeben? Netflix gelang es nicht, die Kunden fest an sich zu binden. Unternehmen wie Disney oder Amazon haben viel Cash für zukünftige Investitionen zur Verfügung und locken mit besonders günstigen Preisen.

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