Ratingnote

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Eine Ratingnote ist eine Bewertung, die von einer Agentur oder Rating-Organisation bestimmten Wertpapieren, Kreditnehmern, Schuldnern oder Unternehmen zugewiesen wird. Diese Bewertung wird als Entscheidungshilfe für Anleger und Kreditgeber verwendet, um die Verpflichtung des Emittenten und das Risiko der Investition oder des Kreditvergabeprozesses abzuschätzen.

Ermittlung der Ratingnote

Die Ratingnote kommt dadurch zustande, dass zunächst ein Analyseteam der Ratingagentur den Emittenten überprüft. Sie legt das Ergebnis einer Ratingkommission der Agentur vor und diese setzt eine Ratingnote fest. Der Emittent erhält dann Gelegenheit zur Stellungnahme.

In diese Analyse gehen quantitative und qualitative Erwägungen ein. Die quantitative Analyse umfasst mehrere wirtschaftliche Kennzahlen, wie den Cashflow, den Anteil an Eigenkapital, die kurzfristigen Verbindlichkeiten und mehr. Die qualitative Analyse umfasst die Kompetenz des Managements, die erwartete Marktlage der betreffenden Branche, und mehr.

Der Analyseprozess verläuft in mehreren Schritten und führt dabei den Fokus immer enger. Zunächst werden die Marktbedingungen am Wirtschaftsstandort des Unternehmens in den Blick genommen. Als Nächstes folgt eine Untersuchung des Branchenrisikos, dann eine Begutachtung des Emittenten und schließlich eine Analyse des spezifischen Wertpapiers.

Skala

Die Ratingnote wird als Wert auf einer Buchstaben- und Zahlenskala vergeben. Die genaue Ausgestaltung dieser Skala variiert je nach Agentur, aber die dominierenden Agenturen benutzen eine dem Prinzip nach identische. Je mehr „A“s eine Ratingnote angibt, desto besser ist die Bewertung, wobei drei „A“s die beste Option ist. Für schlechtere Bewertungen werden sukzessive „A“s abgezogen und durch aufsteigende Zahlen (1 – 3) oder andere Zeichen wie Plus und Minus ersetzt. Es folgt das dasselbe Prinzip mit „B“ als erstem Buchstaben, gefolgt von immer weniger „A“s, dann „C“. Die schlechteste Ratingnote ist ein einfaches D, womit die Zahlungsunfähigkeit eines Unternehmens oder der komplette Wertausfall einer Anleihe angegeben wird.

Die Bewertung gibt auch die Zuordnung in den Investment- oder Spekulationsbereich an. Wertpapiere mit einem Rating von BB+ beziehungsweise Ba1 oder schlechter gelten als Spekulationspapiere. Diese Unterscheidung wirkt sich nicht nur auf die Zinsen aus, welche die entsprechenden Institutionen auf Darlehen zahlen müssen, sie haben auch rechtliche Konsequenzen, weil andere Regulierungsbestimmungen gelten.