Sondertilgung

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Eine Sondertilgung ist ein Vorgang, bei dem die kreditnehmende Seite einen zusätzlichen Betrag überführt, um die Restschuld zu senken. Dazu können auch Raten gehören, die über den Gesamtbetrag der Kreditraten hinausgehen. Mit einer Sondertilgung kann die Kreditlaufzeit verkürzt und die Zinsbelastung verringert werden. Es ist jedoch wichtig, dass jedes Mal im Voraus mit dem Kreditgeber abgesprochen wird, ob und wie solche Zahlungen akzeptiert werden und ob Gebühren für die Tilgungen anfallen.

Rechtsgrundlage

Im Rahmen der Vertragsfreiheit können die Möglichkeit und die genaueren Bedingungen der Sondertilgung im Darlehensvertrag vereinbart werden. Viele Banken nehmen dabei Einschränkungen bei der Möglichkeit einer Sondertilgung vor. So wird zum Beispiel oft eine Obergrenze in Form eines bestimmten Prozentsatzes der Darlehenssumme festgehalten. Die Tilgung darf dann einen Betrag von fünf oder zehn Prozent der Darlehenssumme nicht überschreiten. Es kann auch vorkommen, dass die Anzahl der Zahlungen, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums (meistens ein Jahr) getätigt werden können, beschränkt wird. Hinzukommt, dass Darlehen mit der Möglichkeit einer Sondertilgung meist höher verzinst werden.

Vorteile

Aus Sicht der kreditnehmenden Seite liegen die Vorteile auf der Hand: durch die frühere Ablösung des Darlehens verringert sich der Betrag der insgesamt zu zahlenden Zinsen. Mit unvorhergesehenen Einnahmen kann man die Kreditlaufzeit und damit die eigene finanzielle Belastung reduzieren.

Nachteile

Weil den Banken durch eine Sondertilgung Einnahmen entgehen, verlangen sie für ihr Entgegenkommen meistens einen höheren Zinssatz. Der kann das Ersparnis, das durch ein Recht auf Sondertilgung entsteht, wieder zunichtemachen. Es empfiehlt sich also, diese Art der Tilgung nur in den Vertrag zu schreiben, wenn man regelmäßig mit zusätzlichen Einnahmen rechnen kann.