Dual Simple Moving Average (DSMA): Erklärung, Strategien & Interpretation

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Dual Simple Moving Average (DSMA): Erklärung, Strategien & Interpretation

Der Dual Simple Moving Average (DSMA) liefert Trading-Signale in der technischen Chartanalyse. Zahlreiche professionelle Trader vertrauen bei ihren Investmententscheidungen auf den DSMA. Vor allem in Trendmärkten liefert der Dual Simple Moving Average relative gute Ergebnisse. Vor diesem Hintergrund sollte auch jeder Privatanleger mit der Definition, der Berechnungsweise und der praktischen Anwendung des DSMA vertraut sein.

Definition des Simple Moving Average

Als Grundlage zum Verständnis des Dual Simple Moving Average (SMA) musst du die Definition und die Berechnungsweise des Simple Moving Average verstehen, einer der wichtigsten technischen Indikatoren in der Finanzmarktanalyse. Beim Simple Moving Average handelt es sich um den einfachen gleitenden Durchschnitt der Kurse eines Wertpapiers über einen bestimmten Zeitraum. Der Wert des SMA wird täglich neu ermittelt, sodass die jeweils ältesten Daten nicht mehr in der Berechnung berücksichtigt werden.

Berechnung des Simple Moving Average

Die Berechnung des Simple Moving Average ist sehr einfach. Dabei wird die Summe der Kurswerte über einen bestimmten Zeitraum durch die Dauer des Zeitraums geteilt.

Die Formel des Simple Moving Average lautet somit wie folgt:

SMA = Summe der Kurswerte über n Perioden / Anzahl n an Perioden

Im Regelfall wird für die Berechnung des SMA der Schlusskurs einer Periode herangezogen. In der Praxis ist dies ein Handelstag.

Für ein praktisches Beispiel zur Berechnung des 10-tägigen gleitenden Durchschnitts seien die folgenden Schlusskurse eines Wertpapiers angenommen:

Tag 1: 20

Tag 2: 22

Tag 3: 25

Tag 4: 21

Tag 5: 18

Tag 6: 20

Tag 7: 24

Tag 8: 28

Tag 9: 24

Tag 10: 25

SMA10 = 227 /10 = 22,7

Für die Berechnung des gleitenden Durchschnitts am Folgetag würde der Kurswert des ersten Tages entfallen und dafür der Wert von Tag 11 berücksichtigt werden. Folglich verändert sich der Wert des SMA mit der Zeit, weshalb er als „gleitender Durchschnitt“ bezeichnet wird.

Die Berechnung des 5-Tages gleitenden Durchschnitts würde auf Basis der folgenden Werte erfolgen:

Tag 6: 20

Tag 7: 24

Tag 8: 28

Tag 9: 24

Tag 10: 25

SMA5 = 121 / 5 = 24,2

Definition des Dual Simple Moving Average

Wie bereits der englische Begriff verrät, besteht der Dual Simple Moving Average aus zwei getrennten, einfachen gleitenden Durchschnitten. Durch die Verwendung von zwei gleitenden Durchschnitten mit unterschiedlicher Periodendauer kannst du in einem Wertpapier-Chart sowohl einen kurz- als auch einen langfristigen Trend abbilden. Das Kreuzen der beiden gleitenden Durchschnitte signalisiert in der technischen Chartanalyse einen Wendepunkt von einem fallenden zu einem steigenden Trend bzw. umgekehrt. In der Literatur wird der Dual Simple Moving Average deshalb auch als „Crossover-Umkehrsystem“ bezeichnet.

Interpretation des Dual Simple Moving Average

Die Interpretation des Dual Simple Moving Average ist relativ leicht. Mit dem längeren gleitenden Durchschnitt bestimmst du den Trend eines Wertpapiers. Und mit dem kürzeren gleitenden Durchschnitt generierst du ein Handelssignal. Kreuzt in einem Wertpapier-Chart der kürzere gleitende Durchschnitt den längeren von unten, wird ein Kaufsignal generiert. Kreuzt der kürzere MA den längeren MA hingegen von oben, liegt ein Verkaufssignal vor.

Im oben dargestellten Berechnungsbeispiel liegt der kürzere gleitende Durchschnitt (SMA5) über dem längeren gleitenden Durchschnitt (SMA10). Beim Sinken der Kurse des Wertpapiers würden sich die gesunkenen Kurswerte schneller auf den SMA5 auswirken, weshalb der SMA5 unter den SMA10 fallen würde. In diesem Fall würde somit ein Verkaufssignal generiert werden.

Sehr häufig stehen die beiden einfachen gleitenden Durchschnitte, die beim Dual Simple Moving Average zur Anwendung kommen, in einem Verhältnis von 8 zu 1 zueinander. Das bedeutet, wenn beispielsweise der kürzere ein 5-Tages-SMA ist, dann sollte der längere ein 40-Tages-SMA sein. Die Parameter der beiden einfachen Moving Averages kannst du jedoch beliebig wählen. Oftmals kommt in der Praxis auch ein kurzer SMA von 10 Tagen und ein langer SMA von 26 Tagen zum Einsatz.

Strategien des Dual Simple Moving Average

Wichtig zu wissen ist, dass der Dual Simple Moving Average ein sogenannter Trendfolgeindikator ist. Das bedeutet, der DSMA läuft Trends hinterher. In der täglichen Handelspraxis äußert sich dies dadurch, dass die Kauf- und Verkaufssignale des Indikators mit einem zeitlichen Verzug kommen. Je nach den von dir gewählten Parametern generiert der DSMA erst ein Kauf- oder ein Verkaufssignal, wenn der zugrundeliegende Aufwärts- bzw. Abwärtstrend schon in vollem Gange ist.

Bei der Anwendung des Dual Simple Moving Average in der täglichen Börsenpraxis ist Vorsicht geboten. Je nach untersuchtem Wertpapier ist es fast immer möglich, eine bestimmte Kombination von gleitenden Durchschnitten zu finden, die die richtigen Kauf- und Verkaufssignale für dieses Wertpapier generiert hätten. Auf andere Wertpapiere angewendet müssen diese Moving Averages hingegen keineswegs vernünftige Investment-Entscheidungen ergeben.

Die Vorteile des Dual Simple Moving Average

Im Unterschied zu einem einfachen gleitenden Durchschnitt liefert der Dual Simple Moving Average weniger Trading-Signale. Dies ist durchaus als Vorteil zu verstehen, da in der Börsenpraxis durch den einfachen gleitenden Durchschnitt häufig falsche Signale erzeugt werden.

Seine Stärke als Handelsindikator spielt der Dual Simple Moving Average vor allem in breiten Märkten aus, die einem bestimmten Trend folgen. In solchen Aufwärts- oder Abwärtstrends liefert der Dual Simple Moving Average in der Regel sehr valide Trading-Signale. In Seitwärtsmärkten oder in Märkten mit sehr starken und erratischen Kursschwankungen sind die Handelssignale des Indikators hingegen oft ungenau.

Nicht zuletzt ist auch die Einfachheit des Dual Simple Moving Average als Handelsindikator als Vorteil zu werten. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Indikatoren der technischen Chartanalyse ist der DSMA sehr einfach zu verstehen und kann von Privatanlegern sogar selbst berechnet werden. Dies ist in der Börsenpraxis jedoch nicht erforderlich, da alle professionellen Online-Broker sowie Trading-Programme den Dual Simple Moving Average auf Basis der gewählten Parameter automatisch berechnen und darstellen können.

Fazit zum Dual Simple Moving Average

Der Dual Simple Moving Average gehört zu den wichtigsten und am weitverbreitetsten Trade-Signalen in der Börsenpraxis. Wie erfolgversprechend der DSMA als Trading-Signal tatsächlich ist, ist in der Fachwelt jedoch umstritten. Zu groß ist die Bandbreite möglicher Parameter für die beiden zugrundeliegenden gleitenden Durchschnitte. Als Trendfolgeindikator liefert der Dual Simple Moving Average im Allgemeinen gute Ergebnisse in Märkten mit langfristigen Trends.