Expresszertifikate: Wie Du mit dieser Anlageform profitieren kannst

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Das Wichtigste in Kürze

Wie sicher sind Expresszertifikate wirklich?

Expresszertifikate unterliegen verschiedenen Risiken, beispielsweise dem Emittentenrisiko, dem Barriere-Risiko und dem Partizipationsrisiko. Mehr dazu hier…

Wie genau funktioniert eine Express-Anleihe?

Eine Express-Anleihe ist eine Variante eines Expresszertifikats, die meist über einen Kapitalschutz verfügt. So erhält man zumindest den Nennwert zurück. Hier liest Du, wie die Auszahlung ohne Kapitalschutz erfolgt…

Was bedeutet Sprint Zertifikat?

Ein Sprint-Zertifikat ist eine Sonderform des Expresszertifikats, bei dem der Anleger überproportional an der positiven Wertentwicklung des Basiswertes partizipiert. Ein Sprint-Zertifikat hat in der Regel auch keine Sicherheitsschwelle oder Barriere.

Du bist auf der Suche nach einer Anlageform, die Dir auch dann attraktive Renditen bietet, wenn sich die Märkte kaum bewegen? Dann könnten Expresszertifikate genau das Richtige für Dich sein.

In diesem Blogbeitrag erfährst Du alles, was Du über diese besondere Art von Zertifikaten wissen musst: Was sind Express-Zertifikate, wie funktionieren sie, welche Chancen und Risiken haben sie und wie findest Du die besten Angebote? Außerdem geben wir praktische Tipps, worauf Du achten solltest, wenn Du Expresszertifikate auswählst und kaufst.

Was ist ein Expresszertifikat?

Ein Expresszertifikat ist ein Wertpapier, das an die Entwicklung eines Basiswertes gekoppelt ist. Dabei kann es sich um eine Aktie wie Deutsche Telekom oder BMW, einen Index wie DAX oder Euro Stoxx 50 oder einen Rohstoff wie Gold oder Öl handeln.

Ein Expresszertifikat ist eine bestimmte Art des Wertpapiers.

Das Expresszertifikat hat eine maximale Laufzeit von mehreren Jahren. Diese kann beispielsweise fünf oder zehn Jahre betragen. Innerhalb dieser Laufzeit gibt es mehrere Stichtage, an denen der Kurs des Basiswertes überprüft wird. Diese Stichtage können jährlich, halbjährlich oder vierteljährlich sein.

Für jeden Stichtag wird ein Auszahlungslevel festgelegt. Dies ist ein Kurs, den der Basiswert an diesem Tag erreichen oder überschreiten muss, damit das Zertifikat vorzeitig zurückgezahlt wird.

In der Regel liegt das Auszahlungslevel unter dem Kurs des Basiswertes bei Emission des Zertifikates. Das bedeutet, dass der Basiswert nicht steigen, sondern sogar leicht fallen muss, damit das Zertifikat fällig wird.

Notiert der Basiswert an einem Stichtag auf oder über dem Auszahlungslevel, erhält der Anleger den Nennwert des Zertifikats zuzüglich einer im Voraus festgelegten Prämie zurück.

Die Prämie ist ein Prozentsatz des Nennwertes, der mit jedem Stichtag steigt. Zum Beispiel kann die Prämie am ersten Stichtag 5 % betragen, am zweiten Stichtag 10 %, am dritten Stichtag 15 % und so weiter.

Notiert der Basiswert an einem Stichtag unter dem Auszahlungslevel, läuft das Zertifikat bis zum nächsten Stichtag oder bis zum Laufzeitende weiter. In diesem Fall erhält man keine Prämie, sondern muss auf die nächste Chance warten.

Am Ende der Laufzeit gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • Schließt der Basiswert über dem Auszahlungslevel, erhältst Du den Nennwert plus die maximal mögliche Prämie zurück. Das ist der maximale Ertrag, den man mit dem Zertifikat erzielen kann.
  • Schließt der Basiswert unter dem Auszahlungslevel, aber über einer Barriere, erhält man nur den Nennwert zurück. Die Barriere ist ein Kurs unterhalb des Auszahlungslevels und dient als Sicherheitspuffer. Das bedeutet, dass Du Dein eingesetztes Kapital zurückerhältst, aber keine Rendite erzielst.
  • Schliesst der Basiswert auf oder unter der Barriere, erhältst Du einen Teil Deines Nominalbetrages zurück oder erleidest sogar einen Verlust. Der Rückzahlungsbetrag entspricht dann der prozentualen Wertentwicklung des Basiswertes seit Emission des Zertifikats. Liegt die Barriere beispielsweise bei 80 Prozent des Referenzpreises und der Basiswert ist am Ende nur noch 70 Prozent wert, erhältst Du nur 70 Prozent Deines Nennwerts zurück.

Welche Vorteile bieten Expresszertifikate?

Expresszertifikate sind eine interessante Anlageform für Anleger, die von Seitwärtsmärkten profitieren möchten. Das bedeutet, dass sie auch dann eine positive Rendite erzielen können, wenn der Basiswert nur leicht steigt oder sogar leicht fällt.

Dies liegt daran, dass der Auszahlungslevel in der Regel unter dem Kurs des Basiswertes bei Emission liegt. Das bedeutet, dass bereits eine marginale Kursbewegung ausreicht, um die Prämie zu erhalten.

Darüber hinaus bieten Expresszertifikate die Möglichkeit einer vorzeitigen Rückzahlung. Das bedeutet, dass das Zertifikat fällig wird, sobald der Basiswert an einem Stichtag den Auszahlungslevel erreicht oder überschreitet. Dies gibt dem Anleger Flexibilität, da er sein Kapital zuzüglich der Prämie früher zur Verfügung hat und in andere Anlagen umschichten kann.

Zudem sind Expresszertifikate in der Regel günstiger als andere Zertifikate oder Direktinvestments in den Basiswert. Denn sie haben keine laufenden Kosten wie Managementgebühren oder Dividenden. Zudem sind sie transparent, da die Konditionen wie Laufzeit, Stichtage, Auszahlungslevel, Barriere und Aufgeld von Anfang an feststehen.

Tipp: Achte beim Kauf von Express-Zertifikaten darauf, dass die Prämie attraktiv und die Barriere nicht zu hoch ist. Die Prämie sollte Deine Renditeerwartung widerspiegeln und die Barriere sollte Dir einen ausreichenden Sicherheitsabstand zum Basiswert bieten. Zudem solltest Du die Entwicklung des Basiswertes regelmässig beobachten und Deine Strategie gegebenenfalls anpassen.

Welche Risiken haben Expresszertifikate?

Express-Zertifikate sind keine komplett sicheren Kapitalanlagen. Sie bergen verschiedene Risiken, die man als Anleger kennen und verstehen sollte. Die wichtigsten Risiken sind

  • Das Emittentenrisiko: Express-Zertifikate sind Inhaberschuldverschreibungen. Das bedeutet, dass Du dem Emittenten des Zertifikats, also der Bank oder dem Finanzinstitut, einen Kredit gewährst. Wird der Emittent zahlungsunfähig, kannst Du Dein eingesetztes Kapital ganz oder teilweise verlieren. Aus diesem Grund solltest Du Dich immer über die Bonität des Emittenten informieren und Dich nur an seriöse Anbieter wenden.
  • Das Barriere-Risiko: Express-Zertifikate sind an eine Barriere gebunden, die unterhalb des Auszahlungslevels liegt. Notiert der Basiswert am Ende der Laufzeit auf oder unter dieser Barriere, erhält man nur einen Teil des Nennwerts zurück oder muss sogar einen Verlust hinnehmen. Das bedeutet, dass Du das volle Kursrisiko des Basiswertes trägst, wenn dieser stark fällt. Deshalb solltest Du immer auf die Höhe der Barriere achten und nur in Basiswerte investieren, die Du für stabil hältst.
  • Das Partizipationsrisiko: Express-Zertifikate sind durch das Aufgeld begrenzt. Das bedeutet, dass man nicht von steigenden Märkten profitieren kann, wenn der Basiswert stark steigt. Dies liegt daran, dass das Zertifikat vorzeitig zurückgezahlt wird, sobald der Basiswert den Auszahlungslevel erreicht oder überschreitet. In diesem Fall erhältst Du nur die Prämie, die geringer sein kann als die Wertsteigerung des Basiswertes. Deshalb solltest Du immer die Höhe der Prämie vergleichen und nur in Basiswerte investieren, von denen Du erwartest, dass sie moderat steigen oder stagnieren.
Expresszertifikate sind auch mit Risiken verbunden.

Hinweis: Wer Express-Zertifikate vor Laufzeitende verkaufen möchte, muss zusätzlich das Marktrisiko beachten. Das bedeutet, dass der Kurs des Zertifikats von verschiedenen Faktoren wie dem Kurs des Basiswertes, der Restlaufzeit, der Volatilität und dem Zinsniveau abhängt. Entwickeln sich diese Faktoren ungünstig, kann der Kurs des Zertifikats fallen und Du kannst einen Verlust erleiden. Du solltest daher immer den aktuellen Kurs des Zertifikats prüfen und nur dann verkaufen, wenn es sich für Dich lohnt.

Das Expresszertifikat – eine interessante Anlageform

Ein Express-Zertifikat ist eine Anlageform, die Dir auch bei seitwärts tendierenden Märkten eine Rendite bietet. Du investierst in einen Basiswert, zum Beispiel eine Aktie oder einen Index, und erhältst Dein Geld plus eine Expresszahlung zurück, wenn der Kurs an einem bestimmten Stichtag über einem festgelegten Niveau liegt. Ist dies nicht der Fall, läuft das Zertifikat bis zum nächsten Stichtag oder bis zum Ende der Laufzeit weiter. Die Rückzahlung hängt dann von der Entwicklung des Basiswertes ab.

Wenn du von einer moderaten oder stagnierenden Kursentwicklung ausgehst und eine höhere Rendite als bei einem Direktinvestment erzielen möchtest, ist ein Expresszertifikat für dich geeignet. Du solltest aber auch das Verlustrisiko bei stark fallenden Kursen des Basiswertes beachten. Du solltest Deine Risikobereitschaft einschätzen und verschiedene Angebote vergleichen, um das für Dich passende Express-Zertifikat zu finden.

Quellen