Bruttoinlandsprodukt

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Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist eine volkswirtschaftliche Größe, die angibt, wie viele Waren und Dienstleistungen eine Volkswirtschaft innerhalb eines bestimmten Zeitraums produziert. Es misst den Wert aller finalen Güter und Dienstleistungen, die in einem Land während eines Jahres hergestellt wurden. Es ist damit eine der am häufigsten verwendeten Statistiken der Volkswirtschaftslehre. Das BIP kann verwendet werden, um den Fortschritt und die Widerstandsfähigkeit einer Volkswirtschaft zu überprüfen. Es ist nicht nur nützlich, um den Produktionsstandort zu bestimmen, sondern auch dazu geeignet, den Lebensstandard des Landes zu untersuchen und Vergleiche über die Produktivität verschiedener Länder anzustellen.

Mit Hilfe des BIP können Entscheidungen über Investitionen, Einkommensverteilung und Finanzpolitik getroffen werden. Darüber hinaus bietet das Bruttoinlandsprodukt Analysen über die Produktionsstrukturen des Landes, den technologischen Fortschritt sowie die Vielfalt der Wirtschaftszweige und Arbeitsplätze. Daher ist das BIP für nahezu alle Akteure von Bedeutung und eine Grundlage für makroökonomische Entscheidungsfindung.

Nominales und reales BIP

Bei der Ermittlung des Bruttoinlandsproduktes wird für gewöhnlich zwischen dem nominalen und dem realen Wert unterschieden.

Das nominale BIP misst die Produktion mit den jeweiligen aktuellen Preisen des Marktes. Daher kann es das Einkommenseinkommen von Unternehmen, Verbrauchern und Staat zu unterschiedlichen Zeitpunkte aufzeigen. Es wird häufig verwendet, um Änderungen in den Preisen und dem Volumen der Produktion zu messen. Weil das nominale BIP allein nach dem Wert der Waren und Dienstleistungen berechnet wird, kann es zu verzerrenden Effekten kommen. Bei einer Inflation werden Waren und Dienstleistungen teurer und sind damit, zumindest theoretisch, mehr wert. Das BIP steigt also rechnerisch gesehen an, obwohl die Wirtschaftsleistung dieselbe bleibt.

Das reale BIP ist eine inflationsbereinigte Messgröße der ökonomischen Aktivität eines Landes. Es berücksichtigt mögliche Veränderungen des Preisniveaus infolge einer Erhöhung oder Abnahme der Geldmenge mit. Auf diese Weise ergibt es ein differenzierteres Bild der tatsächlichen wirtschaftlichen Entwicklung.