Microsoft Aktienanalyse

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Microsoft ist der größte B2B-Softwareanbieter der Welt. Das Unternehmen ist bei Aktionären beliebt. Grund dafür sind das solide Geschäftsmodell und starke Wachstum. Trotzdem verkauft der CEO seit Jahren Aktien. Sollten wir Privatinvestoren uns anschließen?

Geschichte  

1975 Gründung. Bill Gates und Paul Allen entwickelten einen Emulator für Intel-Prozessoren. Dieser erlaubte eine erleichterte Bedienung der komplexen Bedienoberflächen von Computern. Dadurch konnten erstmals nicht geschulte Menschen einen Computer bedienen. Die Geräte wurden massentauglich. 1981 ging Microsoft an die Börse mit Bill Gates als CEO.  

2001 Diversifikation. Microsoft stieg mit der Xbox in die Gamingbranche ein. Der Konzern diversifiziert weiter mit seinem Cloudsparte Azure.

Heute zweitgrößter Konzern der Welt. Microsoft ist das zweitwertvollste Unternehmen weltweit. Die Firma erreicht mit Produkten wie Office, Xbox und Azure Milliarden von Menschen. Die Produkte sind fest in den Alltag integriert.   

Management  

Der aktuelle CEO ist Satya Nadella. Er ist seit 2014 im Amt und seit 22 Jahren bei Microsoft. Damit kennt er das Unternehmen bestens und kann auf eine erfolgreiche Zeit als CEO zurückblicken.

Aktionärsstruktur  

Die größten Microsoft-Aktionäre sind Vanguard und BlackRock. Die beiden Vermögensverwalter investieren das Kapital ihrer Kunden in Microsoft. In vielen ETFs und Fonds ist Microsoft hoch gewichtet. Als Vermögensverwalter haben sie kein spezielles Interesse am Unternehmen:

  • Vanguard 8,5 %  
  • BlackRock 7,0 %  

Die Familie Gates hält über 1 % der Microsoft-Aktien. Sie haben in den letzten Jahren viele Aktien verkauft. Der Wert der Anteile wird auf über 20 Mrd. US-Dollar geschätzt.

Der aktuelle CEO hält 0,01 % der Aktien. Die Aktien haben einen Wert von 190 Mio. US-Dollar. In der Vergangenheit verkaufte er einen Großteil seiner Aktien. Die Begründung ist die persönliche Finanzplanung des CEOs. Satya Nadella möchte sein Vermögen stärker diversifizieren.  

Branche  

Cloudbranche  

Cloud ist nicht gleich Cloud. Sie hat viele verschiedene Einsatzbereiche. Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Cloud-Konzepte:  

  • Infrastructure-as-a-Service (IaaS). Unter IaaS versteht man digitale Infrastruktur. Hierzu gehören hauptsächlich Server- und Speicherkapazitäten. Die Kunden können diese Infrastruktur nach eigenen Wünschen konfigurieren. IaaS ersetzt das klassische Rechenzentrum in einem Unternehmen. Aus diesem Grundstein sind weitere Produktebenen entsprungen. 
  • Platform-as-a-Service (PaaS). PaaS ist eine Erweiterung zu IaaS. Der Cloud-Anbieter stellt dem Kunden nicht nur die Infrastruktur bereit. Er hilft zusätzlich bei der Verwaltung der Ressourcen. Zum Beispiel mit dem Betriebssystem, einer Entwicklerumgebung, Datenbanken oder Analysewerkzeugen. In dieser Umgebung kann ein Unternehmen eigene Anwendungen entwickeln. 
  • Software-as-a-Service (SaaS). SaaS ist ein fertiges Anwendungspaket, das über das Internet bereitgestellt wird. Der Kunde kann die Anwendung direkt nutzen und muss nicht die Infrastruktur oder Entwicklung übernehmen. Diesen Bereich kennen die meisten Endanwender. Microsoft Office 365 oder Salesforce zählen hierzu. 

In den letzten Jahren konzentrierte sich der Markt immer stärker. Konkurrenten wurden verdrängt. Die Unternehmen konkurrieren mittlerweile nicht mehr mit den besten Preisen, sondern mit den besten Dienstleistungen. Die größten IaaS-Anbieter Amazon Web Services, Microsoft Azure, Alibaba und Google Cloud kommen auf fast 80 % Marktanteil. Aktuell schafft es Microsoft, seine Anteile kontinuierlich auszubauen. Gleichzeitig wächst der ganze Markt zweistellig.

B2B Software Branche  

Die aktuelle Marktgröße beläuft sich auf etwa 474 Mrd. USD. Dennoch wächst der Markt unaufhaltsam. Der Umsatz soll sich bis in das Jahr 2030 verdoppeln. Die Digitalisierung treibt das Wachstum an.

Business-to-Business (B2B) Software ist ein allgemeiner Begriff und umfasst Software für Unternehmen.  Der Markt lässt sich noch einmal in zwei Gruppen teilen:  

  • Bürosoftware ist heutzutage auf jedem Computer. Produkte wie PowerPoint oder Excel sind bei den meisten Jobs fest in den Arbeitsalltag integriert. Bürosoftware kann auch spezialisierter sein. Für jeden Beruf gibt es heutzutage eine Softwarelösung, die Fachkräfte bei ihrer Arbeit unterstützt.  
  • ERP- und CRM-Software vereinfachen Unternehmensprozesse. Diese Programme organisieren Aufgaben in der Lieferkette, Personalverwaltung oder Lagerplanung.

Unternehmen brauchen B2B-Software. Ohne die Software arbeitet man ineffizient. Ohne Programme wie SAP verlieren Firmen Geld. Deshalb wird die Software auch in Krisen gekauft. Heutzutage handelt es sich um Abo-Modelle. Diese liefern regelmäßige Umsätze für IT-Firmen.

Geschäftsmodell  

Microsoft hat 3 Segmente. Zu den Kunden zählen Unternehmen, aber auch Privatkunden. Viele Services sind im Abo erhältlich. Genau diese Konstellation macht das Geschäftsmodell von Microsoft so stabil:

  1. Intelligent Cloud (38,0 % der Umsätze)
  2. Productivity and Business Processes (32,0 % der Umsätze)
  3. More Personal Computing (30,0 % der Umsätze)

Intelligent Cloud  

Die Cloud-Sparte ist der Wachstumstreiber. Microsoft Azure ist das wichtigste Produkt des Segments. Es richtet sich vor allem an Großkonzerne. Azure bietet IaaS- und PaaS-Lösungen an. Azure hebt sich mit Hybrid Cloud-Features von der Konkurrenz ab. Bei der Hybrid Cloud können Firmen vertrauliche Daten in der eigenen Cloud zu behalten und den Rest in Microsofts Cloud auslagern.  

Productivity and Business Processes

Dieses Segment ist auf B2B-Software spezialisiert. Es geht vor allem um die Office-Progamme, aber auch Dynamics 365 und LinkedIn. Die Office-Produkte kennt jeder.. Programme wie Excel, Word und Outlook nutzen wir täglich. Egal ob Freizeit oder Arbeit. An Microsofts Programmen führt kein Weg vorbei. 

LinkedIn wächst stark. Das Portal ist ein soziales Netzwerk für die Arbeitswelt und eine Jobbörse. Über 750 Mio. Menschen nutzen LinkedIn. Es ist fest in der Arbeitswelt integriert. 

Dynamics ist hinter den Kulissen. Hierzu gehören ERP- und CRM-Software für Unternehmen. Die Software richtet sich an große Firmen, aber auch Mittelständler.

More Personal Computing

Dieses Segment richtet sich an Privatpersonen. Hierzu zählt das Windows-Betriebssystem. Computerhersteller kaufen Windows, um ihre Computer betriebsfähig zu machen. Außerdem verkauft Microsoft eigene Hardware unter der Marke Surface. Zu guter letzt gehört zu diesem Segment die Spielkonsole Xbox. Sie ist weltweit beliebt. Microsoft investiert viel in die Xbox. 2020 kaufte Microsoft die Firma Zenimax. Die nächste Übernahme ist Activision-Blizzard.

Fazit 

Microsoft begeistert mit einer breiten Produktpalette. Die unternehmenskritischen Services im Abo-Modell machen den Umsatz planbar. Das Cloudgeschäft wird auch in Zukunft weiteres Wachstum bringen. Wir sehen nur den niedrigen Aktienanteil des CEOs und von Bill Gates als Nachteil. Microsoft ist ein tolles Qualitätsunternehmen. Die Aktie ist eine Standard-Aktie für das Depot. Wir finden, dass sie ideal in einen Sparplan passt.

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