Eigenkapital

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Eigenkapital ist der Teil des Vermögens eines Unternehmens, der nicht durch Kredite, andere zurückzuzahlende Geldmittel oder Investitionen zustande kommt.  Andere Definitionsansätze knüpfen es an die Herkunft und sprechen von Eigenkapital, wenn das Geld durch die Gesellschafter oder Eigner in das Unternehmen geflossen ist. Es ist eine tragende Säule des Kapitalflusses und Grundlage für langfristige Investitionen. In guten Zeiten erwirtschaftet das Unternehmen Gewinne und reinvestiert sie, um noch mehr Wachstum zu generieren. In schlechten Zeiten kann es auf sein Eigenkapital zurückgreifen und überdauern.

Auch im Zusammenhang mit Privatpersonen spricht man von Eigenkapital. Hier bezeichnet es sämtliche der Person zur Verfügung stehende Vermögenswerte, darunter Konten, Sparbücher, Wertpapierdepots und auch eigene Immobilien. Das Eigenkapital von Privatpersonen wird für gewöhnlich im Zusammenhang mit größeren Vorhaben wie dem Hauskauf oder Bau eines Hauses relevant.

Anwendung

Privatpersonen benötigen Eigenkapital vor allem zur Verwirklichung großer Projekte wie dem Bau oder Kauf eines Hauses oder der Unternehmensgründung. Beim Immobilienkauf errechnet sich der Bedarf an Eigenkapital durch die Differenz zwischen dem Beleihungswert und der Beleihungsgrenze, die niedriger liegt. Die Bank gewährt einen Baukredit in Höhe der Beleihungsgrenze, der Rest des Kaufpreises muss durch Eigenkapital gedeckt sein. Den prozentualen Anteil des Eigenkapitals am Kaufpreis nennt man Eigenkapitalquote. Zu dieser Quote müssen noch Erwerbsnebenkosten wie beispielsweise die notarielle Beglaubigung des Kaufs gerechnet werden. Als Faustregel gilt, dass man Eigenkapital in Höhe von 20 bis 30 % des Kaufpreises zur Verfügung haben sollte, bevor man sich an den Hauskauf machen kann.

Bei Unternehmen hat das Eigenkapital mehrere Funktionen:

  • Die Finanzierung der Gründung und wesentlicher Investitionen.
  • Die Ermittlung der Bonität.
  • Die Deckung von Ansprüchen und damit der Schutz gegenüber anhaltenden Verlusten
  • Abhängig von der Rechtsform bemisst sich nach dem Eigenkapital der Gesellschafter die Verteilung der Gewinne und Verluste.